:: Initiative Stadtkirchen Weißensee e.V. ::

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Unsere kleinen Schritte auf dem Weg zum großen Ziel


1990

Im Frühjahr findet ein Symposium mit Restauratoren aus Ost- und Westdeutschland statt. Ihr Interesse gilt zunächst dem Altar der Stadtkirche. Doch dieses Symposium ist zugleich die Initialzündung für ein weitergehendes Interesse an dem Sakralgebäude.
Im Juli tritt Pfarrer Reuther seinen Dienst in Weißensee an, nachdem die Pfarrstelle zuvor 3 Jahre vakant war. Pfarrer Reuther nimmt sich der Kirche an und setzt sich mit dem Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege in Erfurt in Verbindung. Anträge auf Unterstützung werden gestellt und in den Folgejahren fördert das Denkmalamt die Bauarbeiten an der Kirche, jedoch in stets abnehmendem Maße.


1991

Die Sanierung des Glockenturmes beginnt im Herbst. Dabei treten unvorhergesehene starke Schäden zutage.
In der Kirche arbeiten Restauratoren, die im gesamten Gebäude nach Bemalungen aus früheren Zeiten suchen. Dabei werden Malereien von der Gotik bis zum Barock sichtbar.
Die Kirche erhält einen Wasseranschluß.
Die alte Dampfheizung aus der Zeit um 1910 wird demontiert. Dabei werden interessante und zum Teil auch kuriose Gegenstände gefunden. Der überraschendste Fund sind die beiden Altarleuchter von 1717, die 30 Jahre verschollen waren und im alten Heizungskeller auf dem Schutt lagen. Ferner fand sich dort ein beschädigter Corpus Christi aus der Zeit um 1500.
In der Sakristei werden zwei romanische Wasserbecken und ein alter Kamin entdeckt.


1992

Die Sanierungsarbeiten am Glockenturm gehen weiter. Anfang des Jahres legen die Restauratoren weitere Bemalungen am Chorgestühl frei. Darunter kommt eine umfangreiche Bemalung aus der Renaissancezeit zum Vorschein.
Der Schutt von einigen Jahrhunderten wird aus dem Chorgewölbe entfernt (70 Tonnen!) und die hölzerne Kassettendecke über dem Kirchenschiff wird ebenfalls von oben her gereinigt.
Der Dachstuhl über dem Kirchenschiff muß aus statischen Gründen mit zusätzlichen Balken verstärkt werden.
Im April kommt die Arbeit der Restauratoren ins Stocken, weil das Geld alle ist. Die Arbeiten am Turm gehen weiter. Gleichzeitig wird der Versuch unternommen, den Ofen aus dem alten Heizungskeller zu entfernen, doch das gelingt nicht.
Im September beginnen die Sanierungsarbeiten an den Balkenenden der Decke über dem Kirchenschiff. Fast alle 30 Balken mit einer Länge von 16 m müssen saniert werden!


1993

In diesem Jahr wird die Sanierung der Deckenbalken über dem Kirchenschiff abgeschlossen.
Anfang Juni schlägt der Blitz in das Dach über dem Chorraum ein, jedoch ohne einen Brand zu verursachen (von einem ähnlichen Ereignis im Jahre 1610 wird in einer Chronik berichtet). Allerdings wurden etliche First- und Dachziegel durch den Blitz vom Dach geschleudert. Der Schaden kann schnell behoben werden; damit bleibt das Kircheninnere vor schädlichen Witterungseinflüssen bewahrt.
Nach zweijähriger Bauzeit finden die Sanierungsarbeiten am Glockenturm ihren Abschluß. Damit ist der Turm weitgehend saniert, lediglich der Turmhelm und die "Laterne" müssen noch mit Schiefer neu gedeckt werden. Da jedoch für diese restlichen Arbeiten kein Geld mehr zur Verfügung steht, werden sie auf unabsehbare Zeit verschoben.


1994

In den letzten Jahren sind die öffentlichen Fördermittel immer weniger geworden. Deshalb können nur noch wenige Arbeiten ausgeführt werden und es dauert immer länger, bis die Mittel endlich zur Verfügung stehen. Der Förderverein ist nur in geringem Maße in der Lage, einzelne Bauarbeiten zu finanzieren, weil sie die Möglichkeiten des Vereins bei weitem übersteigen. So können erst im Herbst weitere Arbeiten in Angriff genommen werden:
Die Zuganker im Chorraum werden erneuert und im Triumphbogen muß aus statischen Gründen erstmalig ein Zuganker installiert werden.


1995

Im Frühjahr werden die Arbeiten im Chorraum abgeschlossen.
Seitdem ruhen die Arbeiten in der Kirche wegen Geldmangels!


1996

Aufgrund der Zusage von Fördermitteln haben wir die Hoffnung, daß wir in diesem Jahr die Sanierungsarbeiten im Dachbereich fortsetzen können.
Nach fast zweijähriger Pause werden die Arbeiten Ende Oktober/Anfang November endlich wieder aufgenommen! Zunächst wird der Dachstuhl über dem Chorraum saniert. Anschließend erhält die Mauerkrone um das gesamte Kirchengebäude einen Ringanker, damit die Dachbalken endlich wieder eine stabile Auflage erhalten. Danach kann endlich die Notabstützung des Daches aus dem Kirchenschiff entfernt und dieser Teil der Kirche nach über 10 Jahren wieder genutzt werden!
Im letzten Jahr haben wir uns verstärkt um Fördermittel und Spenden zur Erlangung des enormen Betrages von 900.000 DM bemüht, der für die notwendige Neueindeckung des Daches der gesamten Kirche aufzubringen ist. Leider ohne nennenswerten Erfolg! Im Gegenteil bekamen wir von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die Nachricht, daß sie uns 1997 nicht helfen kann. In welchem Maße uns das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege unterstützen wird, ist bislang auch unklar. Andere Sponsoren sind auch nicht in Sicht.


1997

Inzwischen sind die Sanierungsarbeiten am Dachstuhl sowie an der Mauerkrone über dem Chorraum abgeschlossen. Die Arbeiten zur Mauerkronensanierung werden auf der Südseite des Kirchenschiffes fortgesetzt. Auf Grund des nur teilweise bekannten Zerstörungsgrades der Mauerkrone wissen wir nicht, wie weit die Arbeiten mit dem noch vorhandenen Geld fortgeführt werden können. Wir hoffen jedoch, mit der Hilfe von Spendern diesen Bauabschnitt abzuschließen. (Stand März 1997).
Am 22. April sind die Arbeiten an der Mauerkrone rings um die Kirche abgeschlossen! Damit kann die bauaufsichtliche Sperrung aufgehoben und auch das Kirchenschiff wieder zur Nutzung freigegeben werden. Darauf warten wir nun.
Damit wird aber zugleich der nächste Bauabschnitt, die Neueindeckung des Daches, akut!
Am 23. Oktober beginnen die Dachdeckerarbeiten am Dach über dem Chorraum. Dieser erste Schritt wurde möglich mit Geld aus dem Städtebauförderprogramm und einem Eigenanteil aus der Kasse des Vereines. Wir hoffen, daß im kommenden Jahr wieder Fördermittel zur Verfügung stehen, um auch das Dach über dem Langhaus decken zu können.
Doch dann wird der Verein keinen Eigenanteil aufbringen können, da das meiste Geld noch in diesem Jahr aufgebraucht sein wird!
Ende 1997 erreicht uns die schlechte Nachricht, daß uns die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bonn im kommenden Jahr nicht unterstützen kann.


1998

Die über den Jahreswechsel unterbrochenen Dachdeckerarbeiten können dank milden Wetters am 5. Januar fortgesetzt werden.
Am 13.1. entdeckt Herr Werner Stelle, daß ein alter Zuganker über dem Gewölbe der Winterkirche gerissen ist.
Nachdem das Wetter im Januar diesen Jahres so mild war, wurden die Dachdecker schnell fertig. So feierten wir am 16. Januar das "Knopffest". Damit waren die Arbeiten am Chordach vollendet.
Nun heißt es Ausschau nach neuen Geldquellen halten. Der Kampf um Fördermittel geht also weiter!
Beteiligen Sie sich an unserer Dachspendenaktion, indem Sie einen "Baustein" kaufen. Jeder Betrag erhöht unseren Eigenanteil, den wir vorhalten müssen, um entsprechende Fördergelder zu erhalten.
Nach mehrjähriger Restaurierungszeit wird Ende Mai das Triumphkreuz aus der Zeit um 1540 wieder im Triumphbogen angebracht. Damit können nun Besucher erstmalig einen bereits restaurierten Kunstgegenstand im Kontrast zu der ansonsten noch sehr sanierungsbedürftigen Kirche bewundern.
Anfang Juni wird zudem nach mehr als 10 Jahren endlich die baupolizeiliche Sperrung des Langhauses aufgehoben - gerade rechtzeitig vor dem 20. Juni, an dem das Benefizkonzert des DeutschlandRadios und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in unserer Kirche stattfinden soll.
Die Emporen und der Dachbodenbereich bleiben allerdings weiterhin gesperrt, da hier noch der Fußboden repariert werden muß.


1999

Auf Grund des Geldmangels, der nun schon chronisch ist, konnte seit dem Abschluss der Dachdeckungsarbeiten über dem Chorraum nichts mehr an der Kirche gemacht werden.
Zudem hat das baubegleitende Architekturbüro gewechselt, sodaß sich der Fortgang der Bauarbeiten zusätzlich verzögert hat.
Dennoch dürfen wir uns über einen Teilerfolg freuen: Im Sommer sind nach einem Jahr Restaurierungszeit die ersten 4 Altarfiguren an ihre angestammten Plätze zurückgekehrt. Sie gehören zu dem sogenannten "unteren Altar" aus der Zeit um 1400.Die Restaurierung wurde ermöglicht, weil kunstinteressierte Freunde unserer Kirche eine Kunstpatenschaft übernommen hatten. Wir freuen uns, daß unsere Besucher neben dem Triumphkreuz weitere restaurierte Kunstgegenstände bewundern können und hoffen auf weitere Kunstpaten!


2000

Im November 1999 beschlossen die beiden Weißenseer Kirchenvereine ihre Fusion zum 1.1.2000, um die Verwaltungsarbeit effektiver zu machen. Die Anliegen bleiben aber unverändert erhalten!
Leider hat es noch immer keine weiterführenden Arbeiten an der Petri-Kirche gegeben. Wie wird es weitergehen?


 

 
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